Was in den Vereinigten Staaten als Reaktion auf die Finanzkrise 2008 als zukünftige Alternative zu den traditionellen Investment-Bankern entstanden ist, findet seit knapp 5 Jahren auch in Deutschland zunehmende Akzeptanz – die Geldanlage per Robo-Advisor Mit dem Anspruch, die Macht von Algorithmen zu nutzen, um intelligente Investitionspläne zu erstellen, bietet es sowohl erfahrenen als auch unerfahrenen Anlegern die Chance ohne Eigenaufwand zu günstigen Konditionen ein Vermögen aufzubauen. So oder so ähnlich die Kernaussage der in Deutschland aktiven RoboAdvisor. Doch wie gut sind diese Robo-Advisor Angebote? Macht es Sinn, in einen Robo-Berater zu investieren? Wichtiger noch: Kann ein Algorithmen-gestütztes Portfolio dazu beitragen, langfristig ein stattliches Vermögen aufzubauen? Gute Frage, wobei eine völlig andere Frage am Anfang stehen sollte nämlich jene, wie hoch das Vertrauen in einen Algorithmus ist und wie viel Risiko Sie bereit sind, mit Ihrem Kapital einzugehen. Was ist ein Robo-Berater? Um diese zentrale Frage beantworten zu können, bedarf es jedoch des Verständnisses dahin, was eigentlich ein Robo-Advisor ist? Robo-Advisor nutzen einen systematischen, größtenteils automatisierten Prozess, um potenziellen Anlegern einen Zugang zu einer professionellen Vermögensverwaltung zu geben und gleichzeitig Anleger vor emotional getriebenen und daher suboptimalen Anlage-Entscheidungen zu schützen. Häufig übernimmt hierbei ein Algorithmus die Erstellung und die laufende Überwachung und Anpassung der Portfolios. Durch die Automatisierung vieler Prozesse können zudem Gebühren gesenkt, Effizienzen gesteigert, sowie die Kundeninteraktion durch eine einfache, digitale Benutzeroberfläche verbessert werden. Dies führt auch zu mehr Transparenz bei der Geldanlage sowie deutlich geringeren Mindestanlagebeträgen für ein komplett verwaltetes Kapitalmarktportfolio. Wie investiert man mit einem Robo-Advisor?Beim Einstieg in das Robo-Investment stellt der Robo-Berater dem potenziellen Anleger eine Reihe von Fragen, um seine Risikotoleranz zu bestimmen. Auf Grundlage der gegebenen Antworten schlägt der Robo-Advisor ein Portfolio vor, welches eine abgesicherte, konservativ-moderat oder gar eine aggressive Anlagestrategie widerspiegelt. Wenn es eine Veränderung auf dem Markt gibt, wird die Programmierung des Roboters letztendlich bestimmen, welche Änderungen vorgenommen werden müssen, um das erklärte Anlage Ziel zu erreichen. Wie investiert ein Robo-Advisor das Anlegerkapital?Im Gegensatz zu traditionellen Finanzberatern und Vermögensverwaltern, die zwischen einer beliebigen Auswahl von Wertpapieren wählen können, sind Robo-Advisor oft auf eine Reihe von Exchange Traded Funds (ETFs) oder Investmentfonds beschränkt, die ein Engagement in verschiedenen Marktsektoren bieten. Sobald das sogenannte Onboarding und die Risikoklassifizierung des Anlegers abgeschlossen ist, bestimmt der Robo-Advisor, in welche Fonds er investieren sollte, um die bestmögliche Rendite gemäß der erkannten Risikobereitschaft des Anlegers zu erzielen. Wenn sich die Ziele des Anlegers ändern, kann der Investitionsplan angepasst werden, um eine Optimierung im Hinblick auf diese Ziele zu erreichen. Können Robo-Advisor menschliche Finanzberater ersetzen?Robo-Berater können viel dazu beitragen, dass Anleger beginnen zu sparen und in ihre Ziele zu investieren. Doch für Personen mit hohem Vermögen können der beschränkte Zugang zu ETFs und konkrete Regeln den Aufbau ihres Vermögens einschränken. Für diejenigen, die über beträchtliche Geldmengen zum Handeln verfügen, kann es immer noch ratsam sein, mit einem menschlichen Finanzberater zusammenzuarbeiten. |